Edward VIII with Fair-Isle Pullover

Geschichte des
Fair-Isle-Strickens

Fair-Isle-Stricken entstand auf der abgelegenen gleichnamigen Insel ”Fair Isle”. Die kleine Insel liegt in der Mitte zwischen den Orkney und Shetland-Inseln nördlich von Schottland. An der Stelle, wo der Atlantische Ozean und die Nordsee zusammentreffen. Auch wenn der Ursprung der Strickkunst nicht genau bekannt ist, vermutet man, dass die Frauen der Insel ihre Strickwaren gegen frische Lebensmittel mit Seefahrern tauschten. Um ihre Ware noch interessanter zu gestalten, verwendeten sie immer farbenprächtigere Muster – eine Evolution kam in Gang.
Die durchgängig gemusterten Kleidungsstücke werden seit Mitte des 19. Jahrhunderts auf der Insel hergestellt und bis heute kontinuierlich weiterentwickelt. Als typische Muster gelten Kreuze und rautenförmigen Sechsecke, die oft religiöse Symbole. Das bekannteste Grundmuster besteht aus vielen sogenannten „OXO“ Reihen. Unterbrochen werden diese Reihen von einer Anzahl weiterer, kleinerer Musterreihen, die oft Anker, Widderhörnern, Herzen, Farne oder Blumen zeigen. All diese Muster spiegeln das Leben und die Umwelt der Insel wider.
Einige Leute benutzen die Bezeichnung „Fair-Isle“ für jede Art von farbenprächtigem Stricken. Andere verwenden die Begriffe “colourwork, Jaquard oder Norweger” ganz allgemein für vielfarbiges Stricken und bezeichnen mit  „Fair-Isle “ nur exakt die charakteristischen, ursprünglichen Muster von den Shetland-Inseln.
Fair-Isle-Stricken gewann erstmals größere Popularität, als der Prinz von Wales (später König Eduard VIII) im Jahre 1921 einen Pullover in Fair-Isle-Stricktechnik in der Öffentlichkeit trug und damit sogar in einem ganz bekannten Gemälde porträtiert wurde.